Als Adolf Hitler 1933 die Macht übernahm, war Deutschland international isoliert. Die Folgen des Ersten Weltkriegs und die Auflagen des Versailler Vertrags hatten die Wehrmacht auf ein Minimum reduziert, die Wirtschaft lag am Boden. Doch Hitler wusste, dass er seine Expansionspläne nicht offen kommunizieren konnte. Stattdessen inszenierte er Deutschland als verlässlichen Partner und Friedensmacht – während er im Hintergrund unaufhaltsam aufrüstete.

Die AfD verfolgt heute eine ähnliche Strategie. Sie präsentiert sich als Partei des Friedens und der Vernunft, während sie gleichzeitig ein Klima der Spaltung schürt und antidemokratische Positionen stärkt. Wie Hitler einst internationale Verträge als taktisches Mittel nutzte, bedient sich die AfD gezielt einer Rhetorik, die Vertrauen wecken soll, aber in Wirklichkeit eine gefährliche Agenda verbirgt.

Hitlers Täuschungsmanöver: Diplomatie als Kriegsstrategie

Zwischen 1934 und 1939 schloss Hitler mehrere Abkommen, die ihm als Garant für Stabilität und Friedfertigkeit dienen sollten.

Deutsch-Polnischer Nichtangriffspakt (1934)

Mit diesem Vertrag versicherte Hitler Polen, zehn Jahre lang auf Gewalt zu verzichten. Ziel war es, Frankreichs Bündnis mit Polen zu schwächen und Zeit für die deutsche Aufrüstung zu gewinnen. 1939 überfiel er Polen dennoch.

Deutsch-Britisches Flottenabkommen (1935)

Großbritannien erlaubte Deutschland, seine Marine auf 35 % der britischen Flottenstärke auszubauen. Anstatt Deutschland einzugrenzen, legitimierte London damit Hitlers Wiederaufrüstung – ein Schritt, den er als Freibrief für weitere militärische Expansion nutzte.

Antikominternpakt (1936, erweitert 1937)

Offiziell richtete sich dieses Bündnis gegen den Kommunismus, tatsächlich festigte es die diplomatischen Beziehungen zu Japan und Italien und bereitete den Boden für spätere Kriegspartnerschaften.

Münchener Abkommen (1938)

Frankreich und Großbritannien stimmten der Abtretung des Sudetenlands an Deutschland zu, in der Hoffnung, einen Krieg zu vermeiden. Hitler betrachtete diese Nachgiebigkeit als Schwäche und plante bereits die Zerschlagung der gesamten Tschechoslowakei.

Deutsch-Sowjetischer Nichtangriffspakt (1939)

Durch das geheime Zusatzprotokoll dieses Pakts sicherte sich Hitler die Teilung Polens mit der Sowjetunion. Die Welt wurde erneut getäuscht – wenige Wochen später begann der Zweite Weltkrieg.

Diese Verträge waren nie als dauerhafte Friedenslösungen gedacht. Sie dienten allein dazu, die internationale Gemeinschaft zu beschwichtigen, die Zeit bis zur vollständigen Aufrüstung zu überbrücken und die strategische Position Deutschlands zu stärken.

Die AfD und ihre vermeintliche Friedenspolitik

Auch die AfD inszeniert sich als Friedenspartei. Ihre Forderungen nach einem Stopp der Waffenlieferungen an die Ukraine oder einem “neutralen” Deutschland klingen zunächst vernünftig. Doch wer genauer hinschaut, erkennt eine gefährliche Agenda.

• Die Partei nutzt ihre Friedensrhetorik gezielt, um die Unterstützung für demokratische Partner zu untergraben und die europäische Einheit zu schwächen.

• Ihre Verbindungen nach Russland und ihre Forderung nach einer Abkehr von der NATO lassen erahnen, dass es ihr nicht um Frieden, sondern um geopolitische Verschiebungen zugunsten autoritärer Mächte geht.

• Gleichzeitig werden innenpolitisch Spannungen geschürt, demokratische Institutionen infrage gestellt und ein Klima der Unsicherheit erzeugt – genau die Bedingungen, unter denen extreme Kräfte erstarken.

Die Parallelen sind offensichtlich

Hitlers Friedensabkommen waren kein Beweis für seine Mäßigung, sondern ein strategisches Mittel, um seinen wahren Zielen näherzukommen. Die AfD verfolgt einen ähnlichen Ansatz: Sie spricht von Frieden, nutzt diese Rhetorik aber vor allem, um demokratische Strukturen zu schwächen.

Wer die Geschichte kennt, erkennt die Muster. Friedensversprechen, die in Wahrheit Destabilisierung bedeuten, sind keine neue Strategie. Und wer sich heute von der AfD als „vernünftige Alternative“ täuschen lässt, könnte morgen feststellen, dass er Teil eines längst geplanten Spiels war.

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