Am 23. Februar 1918 errangen Einheiten der Roten Garde ihre ersten Siege bei Pskow und Narwa über die regulären Truppen des deutschen Kaiserreichs. Diese ersten Erfolge markierten den „Geburtstag der Roten Armee“ und wurden später als 23. Februar gefeiert – ein Symbol für den Schutz des Vaterlandes und den Triumph über äußere Bedrohungen.

Doch während Russland am 23. Februar den „Tag des Verteidigers des Vaterlandes“ begeht, droht Deutschland an diesem Datum im Jahr 2025 eine ganz andere Art von Niederlage: eine gegen die eigene politische Vernunft. Aktuelle Umfragen sehen die rechtspopulistische AfD weit vorne, und der Wahltag könnte zur historischen Zäsur werden – nicht für den Schutz der Demokratie, sondern für ihren möglichen Untergang.

Es ist eine bittere Ironie der Geschichte, dass ein Tag, der einst den Sieg über deutsche Truppen symbolisierte, in Deutschland nun ein Datum werden könnte, an dem die demokratischen Prinzipien selbst ins Wanken geraten. Die AfD inszeniert sich als Verteidigerin eines vermeintlich „echten Deutschlands“, doch ihre Politik basiert auf Ausgrenzung, Angst und einem Rückfall in nationalistische Denkmuster, die Europa längst überwunden glaubte.

Der 23. Februar 2025 wird zu einer Schlacht – nicht gegen äußere Feinde, sondern um die Seele Deutschlands. Stehen die Wähler auf für Freiheit, Vielfalt und Solidarität? Oder lassen sie sich von einfachen Antworten und gefährlicher Rhetorik verführen?

Dieser Wahltag könnte ein Wendepunkt werden, so wie es der 23. Februar 1918 für Russland war. Doch die Frage bleibt: Wird er als Tag der Verteidigung demokratischer Werte in die Geschichte eingehen – oder als der Anfang ihres Niedergangs?

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